Was passiert bei einer Entzündung?
Die Entzündung ist ein Schutzmechanismus des Körpers. Ihre komplexen Abläufe verteidigen unseren Körper gegen Krankheitserreger und Fremdkörper und eliminieren geschädigte Zellen. Klassische Entzündungszeichen sind Rötungen, Schwellungen, Überwärmung, Schmerzen und funktionelle Einschränkungen. Botenstoffe des Immunsystems bewirken dabei eine Erweiterung der Blutgefäße, sodass das Entzündungsgebiet stärker durchblutet wird. Außerdem werden die Gefäße durchlässiger für den Austritt von Blutplasma und Immunzellen ins Gewebe.1 Alle an bestimmten Orten ablaufenden Immunreaktionen werden als Entzündung bezeichnet.
Das Immunsystem und seine Aufgaben
Das Immunsystem besteht aus einem Netzwerk verschiedener Organe und Gefäßsysteme wie den Lymph- und Blutgefäßen, aber auch aus einzelnen Zellen und Eiweißkörpern. Diese spüren im gesamten Körper Fremdstoffe, Krankheitserreger und defekte Zellen auf und entfernen sie. Die Zellen des Immunsystems erkennen einzelne körperfremde Moleküle, die als Antigene bezeichnet werden.
Hierbei handelt es sich um große Moleküle sowie Oberflächenstrukturen von Fremdpartikeln.2
Man unterscheidet zwei Abwehrmechanismen des Immunsystems. Die unspezifische, angeborene Immunabwehr und die spezifische, erworbene Immunabwehr. Beide Abwehrmechanismen sind eng miteinander verzahnt.1
Die angeborene Immunabwehr
Dringen Erreger in den Körper ein, werden Zellen des Immunsystems aktiv. Die unspezifische, angeborene Immunabwehr reagiert schnell und unabhängig vom Erreger. Ihre Zellen zirkulieren fortlaufend in den Blutgefäßen und kommen in den Geweben des Körpers vor.2
Dazu gehören die neutrophilen Granulozyten, die Monozyten, die Makrophagen (auch Fresszellen genannt) und die dendritischen Zellen. Sie können durch Aufnahme und Verdauung Erreger vernichten. Durch die Produktion von Botenstoffen locken sie andere Abwehrzellen zum Ort der Entzündung. Zusätzlich präsentieren sie den Zellen der erworbenen Immunabwehr an ihrer Oberfläche Bruchstücke der Erreger.3 Auch die natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) sind Teil der angeborenen, unspezifischen Immunabwehr. Sie können infizierte Zellen vernichten, ohne vorher mit dem Krankheitserreger in Kontakt gewesen zu sein.1