Sexualität genießen trotz CED

Für Patienten mit CED ist Sexualität häufig ein mit Ängsten und Scham besetztes Tabuthema. Sowohl innerhalb der Partnerschaft als auch in der Arztpraxis. Dabei sind laut einer Studie zwischen 43 % und 55 % aller CED-Patienten von sexuellen Störungen, wie z. B. Libido- und Erektionsstörungen, betroffen1. Häufige Gründe sind Scham oder physiologische Ursachen wie Müdigkeit oder Schmerzen.

Im Idealfall sollten CED-Patienten daher in jeder Praxis einen zentralen Ansprechpartner zum Thema Sexualität haben. Vielen Ärzten fehlt oft die notwendige Zeit, daher können Sie als MFA hier eine wichtige Rolle für Ihre Patienten einnehmen.

Folgende Punkte bieten Ihnen eine Hilfestellung für den sensiblen Umgang mit dem Thema:

  • Sprechen Sie Ihre Patienten erst dann auf ihre Sexualität an, wenn Sie ein entsprechendes Vertrauensverhältnis aufgebaut haben – also nicht bereits beim Erstkontakt
  • Warten Sie aber nicht zu lange damit, da das Thema sonst in den Hintergrund tritt und die Hemmschwelle für Ihre Patienten immer höher wird. Je früher Sie mit Ihren Patienten ins Gespräch kommen, umso schneller können Sie gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen.
  • Stellen Sie eher allgemeine und nicht zu spezifische wissenschaftliche Fragen, die Ihre Patienten nicht oder nur schwer beantworten können. Fragen Sie z. B., ob und was sich in ihrer Sexualität im Zuge der Erkrankung bzw. Behandlung verändert hat. So erleichtern Sie Ihren Patienten den Einstieg ins Thema.
  • Schaffen Sie eine diskrete Gesprächssituation für Ihre Patienten und sorgen Sie dafür, dass niemand anderer anwesend ist oder mithören kann.
  • Lassen Sie in erster Linie Ihre Patienten reden und halten Sie sich zunächst mit Ratschlägen zurück. Ihr Problem in Ruhe und ohne Druck selbst formulieren zu können, entspannt Ihre Patienten und hilft ihnen bei der Auseinandersetzung. Bewahren Sie sich Tipps und Informationen eher für das Ende des Gesprächs auf.

Auch für medizinisches Fachpersonal sind Gespräche über Sexualität nicht immer selbstverständlich oder einfach. In unserer neuen Videoserie „Let’s Talk about Sex – aber wie?” erläutert Ihnen der Sexualexperte und Psychotherapeut Dr. Kurt Seikowski, wie Sie unbefangen mit Ihren Patienten zum Thema Sexualität ins Gespräch kommen und was Sie dabei beachten sollten.

„Let’s Talk about Sex – aber wie?”

In kurzen Videosequenzen erläutert Ihnen der Sexualexperte und Psychotherapeut Dr. Kurt Seikowski, wie Sie unbefangen mit Ihren Patienten zum Thema Sexualität ins Gespräch kommen und was Sie dabei beachten sollten.

Wann ist der geeignete Zeitpunkt für ein Gespräch?

Fragen an den Experten 1

Geeigneter Zeitpunkt für das Gespräch

In kurzen Videosequenzen erläutert Ihnen der Sexualexperte und Psychotherapeut Dr. Kurt Seikowski, wie Sie unbefangen mit Ihren Patienten zum Thema Sexualität ins Gespräch kommen und was Sie dabei beachten sollten.

Zu den Videos Patiantenkommunikation

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Für einen sensiblen und unverkrampften Umgang mit dem Thema bietet die Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) außerdem entsprechende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an.

Empfehlen Sie Ihren Patienten ggf. auch eine tiefergehende Beratung bei einem Sexualtherapeuten. Eine Übersicht aller verzeichneten Therapeuten bietet ebenfalls die DGfS.

Weiterführende Informationen

Unser Online-Seminar „Im Bett mit CED – Wie passen Sex und Intimität in mein Leben mit Crohn oder Colitis?“ bietet Ihnen und Ihren Patienten einen Überblick, wie Sexualität auch bei CED ein integraler Bestandteil des Lebens bleibt.

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