Kinderwunsch mit CED

Die Diagnose einer CED erfolgt bei den meisten Patientinnen in einem Lebensalter, in dem die Familienplanung in der Regel noch nicht abgeschlossen ist. Schwangerschaft, Stillen und die Impfung von Neugeborenen sind daher in der gastroenterologischen Praxis häufig wiederkehrende Themen. Patientinnen mit CED sind oft sehr unsicher und besorgt, ob sich eine erfolgreiche CED-Therapie mit ihrem Kinderwunsch vereinbaren lässt – was laut Erfahrungsberichten aus der Praxis dazu führen kann, dass sie die verordnete CED-Therapie eigenmächtig absetzen, wenn sie mit der Kinderplanung beginnen, oder aber bereits schwanger sind.1

Hier nehmen Sie als MFA eine wichtige beratende Funktion ein, um Ihren Patientinnen mit Kinderwunsch, Schwangeren und stillenden Müttern durch vertiefende Informationen Sorgen und Ängste zu nehmen. Während der Arzt die Patienten medizinisch aufklärt, öffnen sich die Patientinnen teilweise eher einer aufmerksamen und einfühlsamen MFA. Dadurch können Sie in diesem Prozess eine Schlüsselrolle für Ihre Patientinnen spielen.1

So haben Sie die Möglichkeit, vor und während einer Schwangerschaft Ängste zu nehmen, auch wenn es zu einem Krankheitsschub kommt. Mithilfe von Besprechungsmaterialien können Sie Ihre CED-Patientinnen in dieser Zeit mit relevanten Informationen sowohl über die Schwangerschaft als auch die Stillzeit versorgen. Eine in Griechenland durchgeführte Studie, bei der Patientinnen im gebärfähigen Alter von einer CED-Nurse mithilfe von Broschüren ausführlich zu Risiken und Chancen einer Schwangerschaft während einer CED-Behandlung informiert wurden, zeigte: Die Patientinnen fühlten sich mit dem zusätzlichen Wissen zur Schwangerschaft sicherer und besaßen eine höhere Bereitschaft, eine remissionserhaltende Therapie während der Schwangerschaft und Stillzeit fortzuführen.1

Auch im Rahmen von Impfungen von Neugeborenen können Sie eine wichtige und zentrale Rolle übernehmen. Bei CED ist es essentiell, dass der Kinderarzt über Lebendimpfungen bei Neugeborenen von in CED-Behandlung befindlichen Müttern informiert wird. Hier können Sie die Kommunikation zwischen Gastroenterologen und Kinderarzt steuern und der Patientin relevante Informationen und auch Materialien mitgeben. So wird auch die Position der Mütter gestärkt, ihre Kinder beim Kinderarzt angemessen versorgen zu lassen. Sie sind damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Müttern, Gastroenterologen und Kinderärzten und können die Schwangerschaft, die Stillzeit und das erste Lebensjahr des Neugeborenen mit relevantem Wissen und individuellen Gesprächen begleiten.

  1. Tsavdaroglou T. Inflammatory bowel disease and pregnancy: the impact of education in knowledge and attitude of women in reproductive age; one-year follow-up study. N-ECCO N02; 07. März 2019

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