Umweltfaktoren und CED
Bei CED gibt es immer wieder Effekte und Beobachtungen, die sich nicht über das Mikrobiom, die Immunologie oder Genetik erklären lassen, so der Referent.1 Diese Lücke könnte durch die Einwirkung von Umweltfaktoren geschlossen werden. Als Beispiel nennt der Referent zeitlich begrenzte, regionale Anstiege in der Inzidenz und Prävalenz von CED bei Kindern und Jugendlichen.1,3,4 Diese seien nicht auf genetische Einflüsse zurückführbar, sondern seien wahrscheinlich durch den Wandel von regional begrenzten Umweltfaktoren erklärbar. Wenn von Umweltfaktoren gesprochen wird, fällt in Expertenkreisen meist der Begriff „Exposom“. Aber was ist das Exposom und wie setzt es sich zusammen? Das ist nicht ganz einfach zu beantworten da das Exposom mehr ein Konzept als ein klar abgegrenzter Begriff ist.5 In der Regel wird versucht mit dem Konzept die ganze Bandbreite an möglichen Einflüssen, die auf einen Organismus während seiner Lebenszeit einwirken, abzubilden. Das können z. B. Einflüsse durch synthetische Chemikalien, Ernährungsbestandteile, psychologische Stressfaktoren, physische Faktoren und die dazugehörige biologische Reaktion des Organismus sein.5 Wichtig sei, die einzelnen Faktoren nicht isoliert voneinander zu betrachten, da sie in Wechselwirkung zu einander stehen, so der Referent. So können z. B. Faktoren wie die Geburtsart, Stillen, Infektionen und die Mikrobiota miteinander assoziiert sein und zusammen CED beeinflussen, so der Referent weiter. In Studien zeigte sich, dass die Muttermilch von Müttern mit CED eine höhere Konzentration an entzündungsfördernden Zytokinen aufweist als bei Müttern ohne CED.6 Welche Auswirkungen das auf das Risiko für CED bei Säuglingen im weiteren Lebensverlauf hat, ist aber noch nicht klar.